Alternative zur Realität

Gesetzliche 4-Tage-Woche erhält Einzug in Deutschland

Überfällig. Mit einfacher Mehrheit von der Bundesregierung beschlossen: Zum 01. Juli 2024 wird die 4-Tage-Woche in Deutschland gesetzlich verankert. Sektorenübergreifende Auswirkungen sind zu erwarten.

"Die Faktenlage sprach schon lange dafür", erklären entschuldigend Christian Lindner, Finanzminister von der FDP, sowie Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, SPD. Nachdem sich in den letzten Jahren eine steigende Anzahl von Unternehmen in Deutschland und im Ausland dazu entschieden haben, die 4-Tage-Woche einzuführen, ergaben sich folglich mehr Studien und Belege über einen geringeren Krankenstand, höherer Motivation und gesteigertere Arbeits- und Produktionsqualität. "Gerade für letzteres ist Deutschland bekannt und soll es als wichtiger Produktionsstandort in Zukunft auch bleiben", ergänzt Christian Lindner.

In Folge des stetig steigenden Arbeitsdrucks der letzten Jahrzehnte kam es signifikant zu schlechterer Qualität deutscher Produkte: "Alles wurde nur noch schnell und halbherzig produziert, um den kapitalistischen Wirtschaftszielen zu entsprechen und um immer mehr Gewinne für die Chef-Etage zu generieren", kritisierten die Arbeitnehmerverbände und Gewerkschaften in einer gemeinsamen Erklärung. "Den Arbeitnehmern und Konsumenten wurde bisher viel Lebenszeit und Geld aus der Tasche gezogen und die Falschen haben daran verdient. Das wird jetzt ein Ende haben." Die massiven Streiks, die durch verschiedene Gewerkschaften im Verbund stattfanden, übten großen Druck auf Arbeitgeberverbände und Politik aus. "Wir hatten erwartet, dass nach den Bahnstreiks, angeführt von Klaus Weselsky, eine neue Art des Arbeitskampfes entstehen würde. Der kämpferische und unnachgiebige Geist hat sich auf die Forderungen der jungen Arbeitnehmer übertragen. Durch den Fachkräftemangel befanden sie sich zuletzt in der besseren Position", beschreibt der Arbeitgeberpräsident Dulger (BDA) den Verlauf der letzten Monate bis zum gesetzlichen Beschluss.

"Umfassende Umfragen und Statistiken legten nahe, dass dies der demokratische Wunsch unserer Bundesbürgerinnen und -bürger ist und auch, dass dieser Beschluss nach ausgiebigen, harten Verhandlungen noch Mitte dieses Jahres durch Bundesrat und Bundestag beschlossen werden musste. Wir versprechen uns dadurch eine gesteigerte Produktivitätsrate, auch wenn es auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint. Da das BIP trotz Krisen weiterhin nominal ansteigt, sind wir uns sicher, dadurch keine Einbußen zu erzeugen. Wir wollen mit der Zukunft Schritt halten und 'mehr Lust auf weniger Arbeit' machen. Die überholte, überbewertete und außerdem unbezahlte Überstunde blockiert darüber hinaus den Zuwachs an neuen Arbeitskräften sowie den dringend benötigten Fachkräften. Es sind nur noch die alten Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber, die an diesem System klammern und die junge Generation mit ihrer Arbeitseinstellung unterjochen", erläutert der Finanzminister und Bundesvorsitzende der FDP.

"Die Senkung der Arbeitszeit verspricht mehr Muse, Gewissenhaftigkeit und daraus resultierende gute Qualität. Wir haben international einen Ruf zu verlieren", bestätigt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Dies sei "außerdem der erste Schritt zur Abschaffung des Neoliberalismus." "Wir werden als Ampelregierung mit diesem Schritt eine neue Ära einleiten und die Lehrbücher bald neu schreiben müssen!" Mit diesen Worten beendete Christian Lindner die Regierungspressekonferenz. (dma)

Von Lorem Ipsum am 22.05.2024 19:21